Lisa Valentin ist eine von 14 Teilnehmer:innen von „Werte im Quadrat„. Die Grundschullehrerin der Wuppertaler Gemeinschaftsgrundschule Marienstraße nutzt die Qualifizierungsreihe, um sich mit verschiedenen Ansätzen der Wertebildung vertraut zu machen, in den Austausch mit ihren Kolleg:innen zu gehen und als „Wertebotschafterin im Quadrat“ zu einer nachhaltigen praktischen Auseinandersetzung mit Wertebildung in km2 Bildung Wuppertal beizutragen.
Welche Berührungspunkte mit Wertebildung hattest du vor deiner Teilnahme an „Werte im Quadrat“?
Wertebildung hatte in meiner universitären Lehrer:innenausbildung einen eher nebengeordneten Stellenwert und wurde meist auf die Vermittlung von demokratischen Grundsätzen reduziert. In einem Wahlmodul konnte ich Erfahrungen zum Thema Diskriminierung und Rassismus sammeln und habe diese in meiner Masterthesis vertiefen können. Die intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema hat mich privat und beruflich nachhaltig beschäftigt. Immer wieder werde ich als Pädagogin und als Privatperson mit herausfordernden, teils belastenden Situationen konfrontiert. Wenn ich auf die letzten Jahre und Monate zurückblicke, nehmen diese Herausforderungen in unserer Gesellschaft leider nicht ab. Als ich von „Werte im Quadrat“ erfahren habe, wusste ich sofort: Da muss ich mitmachen! Wenn ich aufgeklärt, informiert und unterstützt aus diesem Projekt herausgehe, kann ich meine Erfahrungen an Kolleg:innen in meiner Einrichtung weitergeben. Und vor allem kann ich Kinder in ihrer Entwicklung stärken und begleiten.
Welchen Bedeutung hat Wertebildung in deinem Bildungsalltag?
Die Vermittlung von Werten ist für mich persönlich sehr wichtig. Als Grundschullehrerin verstehe ich mich selbst als Vorbild, Vertrauensperson und Lernbegleiterin und vor allem als Teil eines Teams. Die Kinder und ich verbringen täglich viel Zeit miteinander. Ein gutes Miteinander kann in meinen Augen nur mit gemeinsamen Werten und Respekt gelingen. In meinem Bildungsalltag möchte ich den Kindern Werte vermitteln und vorleben, während ich sie gleichzeitig darin unterstützen möchte, für ihre eigenen Wertvorstellungen einzustehen. Ich wünsche mir, dass Kinder ihrer Umwelt offen, neugierig und tolerant begegnen und sich selbst entfalten können. In der Grundschule arbeite ich mit Kindern, die vielfältige Vorerfahrungen mitbringen. An unserer Schule lernen Kinder mit und ohne körperliche oder emotionale Beeinträchtigungen, Kinder mit unterschiedlichen Familienmodellen, Kinder mit individuellen Interessen, Fähigkeiten und Träumen gemeinsam in einer Gemeinschaft. Ich möchte, dass Kinder diese Gemeinschaft mitgestalten können, weil sie ein wichtiger Teil davon sind.
Was begeistert dich an „Werte im Quadrat“?
Diese Frage würde ich gerne mit einem ehrlichen „Alles!“ beantworten. „Werte im Quadrat“ hat meine Erwartungen an das Projekt übertroffen und ich bin dankbar, ein Teil davon sein zu dürfen. „Werte im Quadrat“ vermittelt nicht nur Werte(bildung), das Projekt lebt Werte auf allen Ebenen! Mich begeistert die herzliche, wertschätzende und offene Art aller beteiligten Personen. Der konstruktive Austausch mit Menschen aus verschiedenen Professionen und Regionen Deutschlands ist ebenso bereichernd wie die wertvollen Impulse der Referent:innen. „Werte im Quadrat“ ermöglicht den Teilnehmer:innen ihr Wissen zu erweitern und sich zu vernetzen, um als Mulplikator:innen in verschiedenen Einrichtungen tätig zu werden. Wir verfolgen ein gemeinsames Ziel und möchten dazu beitragen, dass Kinder gestärkt und Pädagog:innen sensibilisiert werden. Kinder sollen vorurteilsbewusst und geschützt aufwachsen können. Wenn Kinder ihre Rechte kennen, und dabei unterstützt werden, eigene Ziele und Wünsche zu verfolgen, können sich Kinder für sich selbst und andere einsetzen.
Ein Projekt der Stiftung Ein Quadratkilometer Bildung. Werte im Quadrat wird gefördert durch die Karl Schlecht Stiftung (KSG) und die Karl-Konrad-und-Ria-Groeben-Stiftung.