Digitale Bildung

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung entstehen vielfältige Chancen für das Lehren und Lernen. Welche Kompetenzen brauchen Lehrkräfte, um Schülerinnen und Schüler auf ein Leben in einer digital vernetzten Welt vorzubereiten? Welche weiteren Anforderungen werden an das System Schule gestellt?

Digitalisierung und digitale Bildung zusammendenken

Nicht erst seit der Corona-Pandemie berichten die Pädagogischen Werkstätten im Netzwerk von Ein Quadratkilometer Bildung (km2 Bildung) von schwierigen Bedingungen für die Digitalisierung an Schulen. Vor diesem Hintergrund ist unsere Handreichung zur Digitalen Interaktion in Bildungsnetzwerken entstanden. Der Digitalpakt, ein Milliarden-Investitionsprogramm des BMBF für die digitale Infrastruktur von Schulen, ist ein wichtiger erster Schritt. Für eine gelingende digitale Bildung braucht es aber Fortbildung und Kompetenzentwicklung in den Kollegien, damit die technologischen Neuerungen didaktisch sinnvoll in Lernsettings übersetzt werden können. Allzu schnell wird das interaktive Whiteboard als teure Kreidetafel verwendet. Tablets werden angeschafft und ausgeteilt, ohne ihre Verwendung geplant zu haben. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat sehr klar zutage treten lassen, dass es große Entwicklungsbedarfe in der digitalen Bildung in Deutschland gibt.

Lokale Entwicklungen aufgreifen und qualifiziert begleiten

Ein Quadratkilometer Bildung begleitet die lokale Entwicklung von Digitalisierungsprozessen an den Netzwerkschulen bedarfsgerecht mit der Vermittlung geeigneter Formate, die in der Regel durch externe Expertinnen und Experten durchgeführt werden. Neben Fortbildung und Beratung entstehen Pilotvorhaben an Schulen, die sich dem Themenfeld digitale Bildung öffnen und selbst die Initiative ergreifen. Hierbei steht im Vordergrund, dass die Vorhaben von Beginn an durch Lehrkräfte aus dem Kollegium mitentwickelt und getragen werden. Lehrkräfte, Leitungskräfte und Stiftungsteam erarbeiten gemeinsam Formate für eine in den pädagogischen Alltag integrierte digitale Bildung. Dies kann zunächst auf Basis von Projektwochen geschehen, Ziel ist aber die Implementierung in den Regelunterricht.

Die Entwicklungsarbeit an den Netzwerkschulen stützt sich auf vier Arbeitshypothesen:

  • Digitalisierung heißt nicht, dass gute Methoden hinfällig sind. Gute Methoden können durch Digitalität ergänzt werden. Mit digitalen Lesepatenschaften werden zum Beispiel Distanzen überwunden.
  • Die Schule von heute ist didaktisch und pädagogisch bereit für die Schule von morgen. Es braucht aber methodische Unterstützung beim digitalen Transfer. Dies sind Prozesse, die mehrheitlich nicht technologischer Natur sind, sondern kompetenzorientiert.
  • Digitale Bildung kann überall gelingen. Schulen in den Programmorten von km2 Bildung können aufgrund der integrierten Arbeit im Bildungsnetzwerk vor Ort gute Konzepte entwickeln und umsetzen. Diese Konzepte sind transferierbar und lassen sich auf andere schulische Kontexte übertragen.
  • Die digitale Transformation braucht weniger „einfach machen“, sondern mehr Strategie. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre zeigt sich, dass Insellösungen für einen begrenzten Zeitraum Erfolge verzeichnen können. Für eine nachhaltige Umsetzung des Digitalisierungsprozesses muss jedoch eine digitale Strategie entwickelt werden.

Unser Angebot

Wir ermöglichen

  • Kompetenzförderung im Sozialraum mit dem Ziel Kindern und Jugendlichen einen souveränen Umgang mit digitalen Tools zu ermöglichen und attraktive Lernformate zu etablieren.

    Projektbeispiel: Projekttage zum Thema Datensicherheit im Netz mit anschließender (digital gestützter) Ergebnispräsentation werden durchgeführt und eine dauerhafte Nachnutzungsmöglichkeit des Materials ermöglicht.
  • den Aufbau und/oder die Weiterentwicklung kreativer Lernorte.

    Projektbeispiel: Die Einrichtung und Integration eines Makerspaces in den Sozialraum. Nach Möglichkeit werden lokale Partner einbezogen, um eine dauerhafte Nutzung auch im Nachmittagsbereich zu gewährleisten.
  • die Förderung der Schul- und Unterrichtsentwicklung als Qualifizierungsmaßname mit strukturellen Veränderungsmöglichkeiten.

    Projektbeispiel: Es wird eine Fortbildungsreihe zu Blended Learning-Formaten im Unterricht bzw. grundlegende Schulung der Lehrkräfte zum souveränen Umgang mit der vorhandenen technischen Infrastruktur durchgeführt, die mit einem konkreten Handlungskonzept die digitale Transformation der Schule unterstützt.
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