Ansatz

Bildung im Dialog gestalten – mithilfe lokaler Verantwortungsgemein­schaften

Herkunftsbedingte Unterschiede spielen in Deutschland noch immer eine große Rolle, wenn es um Bildungserfolg geht. In von Armut betroffenen Stadtvierteln und Quartieren fehlen häufig Entwicklungsperspektiven und Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche. Kooperieren an Bildung beteiligte Institutionen entlang der Bildungskette miteinander – von der Kita bis zur Berufsorientierung – können Lehr- und Fachkräfte junge Menschen auf ihrem Bildungsweg besser begleiten. Hier setzt Ein Quadratkilometer Bildung an.

Anfänge

Mit der Pädagogischen Werkstatt im Berliner Reuterkiez startete 2007 der erste Programmort von Ein Quadratkilometer Bildung, initiiert durch die Freudenberg Stiftung und die Karl-Konrad-und-Ria-Groeben-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Heute gibt es dort die Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli – CR2, wo sich auch weiterhin die Pädagogische Werkstatt befindet. Die Pädagogische Werkstatt von Ein Quadratkilometer Bildung hat entscheidend dazu beigetragen, dass heute inmitten von Nord-Neukölln ein lebendiger und nachgefragter Schulstandort existiert.

Pädagogische Werkstatt

Die Pädagogische Werkstatt bietet mitten im Quartier einen Ort des Austauschs für alle lokalen Bildungsakteur:innen. Ein kleinräumiges Bildungsnetzwerk rund um eine Schlüsselschule entsteht – buchstäblich auf der Fläche eines Quadratkilometers. Ein Quadratkilometer Bildung ist ein Bottom-up-Programm. Schwerpunktthemen und Ideen für mögliche Praxisansätze kommen von den Fach-, Lehr und Leitungskräften vor Ort, denn sie kennen die besonderen Herausforderungen des Sozialraums.

Fördertrias und Förderhorizont

Die Finanzierung einer Pädagogischen Werkstatt von Ein Quadratkilometer Bildung erfolgt in aller Regel in einer Fördertrias, bestehend aus Land, Kommune und Stiftung(en). Ein Quadratkilometer Bildung setzt dabei auf eine langfristige Zusammenarbeit von bis zu zehn Jahren. Mit einem Förderanspruch dieser Dimension unterscheidet sich das Programm von gängigen, kurzfristigeren Förderprojekten. Veränderung braucht Zeit.

Wissen bündeln, Wissen weitergeben

Der Leitfaden „Ein Programmort entsteht“ beschreibt Schritt für Schritt den Weg ins Programm: Welche Quartiere kommen in Frage? Wer schließt die Kooperationsvereinbarung ab? Wie gelingt der Aufbau eines lokalen Bildungsnetzwerks rund um eine Schlüsselschule? Auch diese Checkliste kann helfen, zu prüfen, ob die Voraussetzungen für einen neuen Programmort gegeben sind.

Bildung gerechter gestalten: Was wollen wir ändern? Welche Themen sind am drängendsten? Die Programmorte von Ein Quadratkilometer Bildung setzen und priorisieren ihre inhaltlichen Themen selbst. Übergänge zwischen den Bildungseinrichtungen, Zusammenarbeit mit Eltern, Sprachbildung, Mehrsprachigkeit als Ressource, Partizipation, Inklusion und viele mehr – da die Herausforderungen der lokalen Bildungsnetzwerke sich ähneln, gilt dies häufig auch für die selbstgewählten Schwerpunkte. Das macht den bundesweiten Austausch mit anderen Pädagogischen Werkstätten wertvoll. Zu den Themen…