Mit dem Projekt „HIP – Starkes Hoyerswerda“ und der „Koordinierungsstelle Bildung“ engagieren sich zwei zentrale Projekte der RAA/Ostsachsen e.V. für Bildung und Integration in Hoyerswerda, die auf den ersten Blick unterschiedlichen Bereichen zugeordnet sind. Durch ihre Kooperation erreichen sie weit mehr, als es jeweils allein möglich wäre. Im Fokus: der gelingende Übergang aller Kinder von der Kita in die Schule einerseits und die Integration von Migrantinnen in die Gesellschaft andererseits – zwei Bereiche, die durch gute Abstimmung von wertvollen Synergieeffekten profitieren.
Seit vielen Jahren setzt sich die „Koordinierungsstelle Bildung“ der RAA/Ostsachsen e.V. dafür ein, dass alle Kinder in Hoyerswerda unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund gleiche Chancen auf Bildung erhalten. Ein zentrales Anliegen des Projekts ist der Übergang von der Kita in die Grundschule, der durch langfristige Projekte und enge Kooperationen mit Schulen und Kindergärten möglichst reibungslos gestaltet wird. Nicht nur die Kinder werden gefördert, auch die Eltern und Bezugspersonen werden umfassend unterstützt.
Jährliche Veranstaltungen bieten insbesondere Eltern mit Migrationsgeschichte die Gelegenheit, sich umfassend über den Schulstart und mögliche Bildungswege ihrer Kinder zu informieren. Ehrenamtliche Übersetzerinnen aus dem Frauentreff übernehmen dabei eine wichtige Rolle.
Das Projekt „HIP – Starkes Hoyerswerda“ ist gezielt auf die Bedürfnisse von Migrantinnen ausgerichtet, die neu in der Region sind oder schon länger hier leben. Die wöchentlichen Frauentreffs und die offene Bürosprechstunde bieten einen niedrigschwelligen Zugang zu wichtigen Informationen und Hilfsangeboten. Migrantinnen können sich hier zu Themen wie Gesundheit, Bildung und Arbeitsmarkt informieren und – nicht weniger wichtig – werden emotional und sozial unterstützt.
Ein zentrales Ziel dieses Projekts ist es, Frauen zu stärken und sie für ein selbstbestimmtes Leben zu rüsten, ihnen zu helfen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, sich integriert und akzeptiert zu fühlen. Wenn Frauen in ihrer neuen Heimat gut zurechtkommen und sich wohlfühlen, wirkt sich das auch positiv auf ihre Familien aus: Sie bleiben eher in der Region, was besonders im Hinblick auf die strukturschwache Lage Hoyerswerdas von Bedeutung ist.
Die Verbindung dieser beiden Projekte schafft eine Win-Win-Situation für die gesamte Stadtgesellschaft. Während das Projekt der „Koordinierungsstelle Bildung“ Kindern mit Migrationsgeschichte einen besseren Zugang zu Bildung und Chancengleichheit ermöglicht, stärkt das Projekt „HIP – Starkes Hoyerswerda“ vor allem die Frauen in diesen Familien. Sie werden nicht nur als individuelle Akteurinnen gestärkt, sondern fungieren auch als Vorbilder für ihre Kinder, indem sie den Weg zur Integration und gesellschaftlichen Teilhabe selbst aktiv gehen. Die Projekte tragen also nicht nur zu einer besseren Integration der Migrantinnen und ihrer Familien bei, sondern fördern auch das gegenseitige Verständnis und den sozialen Zusammenhalt zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Hoyerswerda. In einer Stadt, die von struktureller Schwäche geprägt ist, ist das von unschätzbarem Wert.
„HIP – Starkes Hoyerswerda“ wird gefördert durch den Kleinprojektefonds „Wir. Gemeinsam. Hier.“ der Stiftung Ein Quadratkilometer Bildung. Bei Fragen zum Projekt können sich Interessierte an Elisa Winkler wenden. Fragen zur Koordinierungsstelle Bildung beantwortet gerne Luisa Partusch von km2 Bildung Hoyerswerda.